Versorger „plünderte“ das Konto eines Rentnerpaars

„Ältere Menschen sind nicht behindert, sie werden behindert gemacht!“

(Euskirchen) „Ältere Menschen sind nicht behindert, sie werden behindert gemacht!“ ist eine viel beachtete Aktion des Seniorenverband BRH, die sich auch an die Medien richtet, wenn ältere Menschen in einen Nachteil gesetzt werden. Der Zuspruch ist groß, wenn sich die Stimme der Älteren bei Ungerechtigkeiten gegenüber älteren Menschen aufmacht.

Und es gibt alltäglich so einiges, das diskutiert wird und gegebenenfalls verändert werden sollte. Zu oft und auch viel zu viele Missstände bleiben im Schatten zu lange unbeobachtet.

Die aktuelle BRH Aktion „Ältere Menschen sind nicht behindert, sie werden behindert gemacht!“ beschäftigt sich mit dem Euskirchener Versorger für Gas und Strom. Jetzt wurde ein Rentnerehepaar mit einer Rekordbelastung des Kontos überrascht, wobei das Girokonto der Senioren komplett leergeräumt wurde. Natürlich ohne dessen Billigung, was man allgemein auch als Konto-Plünderung bezeichnen darf und an eine Unrechtmäßigkeit grenzt.

Was ist geschehen? Das Rentnerpaar erhielt am 11. Mai einen überraschend günstigen Bescheid von dem Versorger mit einem durchaus passablen Erstattungsbetrag von fast 700 €. Nur einen Tag später kam eine neue Information als Rechnung, lapidar mit „Korrektur“ bezeichnet. Jetzt sprach man von einer Nachforderung von fast in Höhe von 2000 €.

Natürlich meldete sich das Rentnerpaar sofort beim Versorger und bat um Aufklärung. Diese Bitte blieb aber ohne jegliche Reaktion und stattdessen buchte man etwa zehn Tage später fast 2000 € ab. Für das Rentnerpaar in einem 2-Personen-Haushalt ein Desaster. Wieder meldete sich das Rentnerpaar sofort bei dem Versorger und diesmal gleich an die Leitungsspitze. Aber auch die rührte sich nicht. Stattdessen wurde in einem Gespräch von einem Mitarbeiter des Versorgers beiläufig bestätigt „….. man habe den Fehler gefunden.“

Das aber war dann noch nicht das Ende der Geschichte. Zwei Wochen später erfolgt die nächste Abbuchung des Versorgers, diesmal fast 800 €. Unverständlich, kein Wort der Entschuldigung, kein Wort des Ersatzes! Verständlich dagegen, dass das Rentner verärgert nun recht deutlich von einer Kontoplünderung spricht. Das rief dann den Seniorenverband BRH auf den Plan.

Es soll nicht verschwiegen werden, dass der Versorger - vom BRH darauf angesprochen – reagiert hat: „Wir möchten uns ausdrücklich dafür entschuldigen, dass trotz Ihrer Mitteilung über den falsch abgerechneten Zählerstand, der Nachzahlungsbetrag von fast 2.000,00 € eingezogen wurde sowie der viel zu hohe Abschlag am 01.06.2023. Das darf uns nicht passieren und dieser Vorgang wird uns dazu dienen, unsere internen Prozesse zu überdenken und zu verbessern. Dass Sie darunter leiden mussten und verständlicherweise verärgert sind, bedauern wir sehr.“ Und inzwischen bekam das Rentnerpaar eine Erstattung von ca 3.000 Euro.

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