SEPA-Überweisung: Teilerfolg für BRH
Der BRH NRW kann einen Teilerfolg für sich verbuchen
Für alte Menschen gibt es bei der Umstellung auf lange Kontennummern eine Schonfrist bis 2016
Euskirchen – KV BRH. Bis ins Europaparlament in Brüssel hatte der Seniorenverband BRH Euskirchen seinen Unmut darüber vorgebracht, dass eigentlich ohne zwingende Notwendigkeit den älteren Menschen mit der Einführung der überlangen Bankkontennummern weitere Unbill droht. Die EU plante, das in Deutschland vielerorts übliche elektronische Lastschriftverfahren auch gegen den Widerstand der deutschen Einzelhändler und Verbraucherverbände zu kippen.
Der BRH warnte damals schon: "Ist das heuchlerisch? Verbraucher in Deutschland und den anderen EU-Ländern sollen bald europaweit Bankgeschäfte leichter und günstiger tätigen können." Möglichst bis Ende des Jahres 2012 sollten alle nationalen Überweisungen und Lastschriften auf das europaweite Zahlungssystem umgestellt werden.
Versprochen wurde damals: Die Zahlungen sollen schneller, billiger und sicherer werden. Aber: An die Stelle der bisherigen Kontonummer sollte die internationale IBAN treten. In Deutschland hat die IBAN 22 (!!!) Stellen. Der BRH Euskirchen hat sich aufgrund der bisherigen bitteren Erfahrungen bei den kurzen Nummern in Verbindung mit Zahlendrehern von Anfang an beim Bank- und Sparkassengewerbe sowie bei Europaabgeordneten gegen die Neuregelung gewehrt.
Der BRH Euskirchen hatte zudem wiederholt einen Kompromiss eingebracht: Lasst den alten Menschen zumindest bundesweit die alte Kontennummer, richtet Seniorenzentren in den Bank- und Kassenstellen ein, fordert verbindlich vorgefertigte Überweisungsträger.
Das ist jetzt vom Tisch, gegen alle Proteste ist die Verordnung auf Europaebene am 31. März in Kraft getreten. Danach ist die Nutzung der langen Kontennummern gesetzlich vorgeschrieben. Aber einen Teilerfolg kann der BRH doch für sich verbuchen: Die älteren Menschen können zumindest bis 1. Februar 2016 (!) nach dem alten Verfahren bezahlen. Der BRH hofft: "Bis 2016 haben sich alle an die langen Kontonummern gewöhnt!"
Auf Rückfragen bestätigte die Sparda-Bank West in Euskirchen dem BRH: "Die Umstellung auf SEPA wird als laufender Prozess, der zum 01. Februar 2014 beginnt und am 01. Februar 2016 abgeschlossen sein soll, gestartet!"
SEPA bezeichnet einen einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum, bei dem keine Unterschiede zwischen inländischen- und grenzüberschreitenden Zahlungen gemacht werden. Die Bank verspricht dem Seniorenverband, bemüht zu sein, dem Kunden den Wechsel so einfach und bequem wie möglich zu gestalten.
Die Kreissparkasse Euskirchen geht noch einen Schritt weiter und bestätigt auf Anfrage: "Es gibt tatsächlich für Privatkunden eine Übergangsregelung, die vorsieht, dass alte Kontennummern und Bankleitzahlen bei Zahlungsaufträgen verwendet werden können."