Seniorenverband BRH übt Kritik: „Mein Elster“ - keine Hilfe

(Euskirchen) In einem Austausch mit dem Bundestagsabgeordneten Markus Herbrand (FDP), selbst Steuerberater und Diplom Finanzwirt, hat der Seniorenverband BRH recht deutlich Kritik zu der neuen Einrichtung „Mein Elster“ geäußert. Es hagele aus der Ecke der älteren Menschen regelrecht an Protesten. Hier heiße es immer wieder: Das sei keine echte Hilfe, die erwarteten Schritte seien viel zu kompliziert, man könne keineswegs von einen anwenderfreundlichen Einrichtung sprechen.

Die Politik hatte - wenn auch für ältere Menschen mehr und mehr eine Steuererklärung abzugeben ist - die bislang angebotene Hilfe „Elster-Formulare“ durch „Mein Elster“ ersetzt. Die daraufhin eingehenden  Beschwerden richten sich gegen die Machart, für in steuerlichen Dingen völlig Unerfahrene sei die Vorgehensweise Schritt für Schritt wegen unlösbaren Aufgaben mit Hürden übersät.

Der Seniorenverband hat dazu seine Mitglieder zu Wort kommen lassen. Da heisst es unter anderem, dass zwar die Entwicklung des neuen Elster-Portals x-Millionen Euro gekostet habe – das Ergebnis aber einfach schlecht sei. Man stehe vor einer Rätselaufgabe, es sei wohl etwas ohne Benutzerbeteiligung entwickelt worden - mit einem komplizierten Ergebnis. Von sehr nachteiligen Erfahrungen berichtet ein BRH-Mitglied, das Programm sei keinesfalls selbst erklärend. Bei einem Anruf im Finanzamt habe ihm die Bearbeiterin bestätigt, dass man auch hier schon öfter von Schwierigkeiten gehört habe und ihm dann den Rat gegeben: „Am besten ist, Sie machen die Steuererklärung wie früher in Papierform!“

Einen Rat für die Ersteller von „Mein Elster“ gibt es auch: Man möge mal eine niederländische Steuererklärung online zur Vorlage nehmen. Fünf Minuten ausfüllen und dann kommt schon die Meldung: Ihre Erstattung wurde angewiesen... Das Mitglied: „Das nenne ich kundenorientiert.“ Das Mitglied will auch festgestellt haben, dass leider in fast allen offiziellen Behörden Portale und deren Software in dieser miserablen Art gefertigt werden. 

Unser Vorstandsmitglied Joachim Dürer greift auf eigene Erfahrungen zurück und macht einen ganz praktischen Vorschlag: „Ich habe mit dem System von Bohl Data (früher Wiso) beste Erfahrungen gemacht. Die jeweils neue CD kostet aber ca. 30 €.“

MdB Herbrand hat zugesagt, dass er sich dieser Problematik annehmen und sie dem zuständigen Bundesministerium zu einer Einschätzung vortragen werde. Es wurde vereinbart, das Thema in weiteren Gesprächen zu verfolgen und zu vertiefen.

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