(NRW/Euskirchen) Den Senioren ein Gesicht geben, ihre Belange vortragen und mitteilen, wie unschätzbar wichtig ihre Mitarbeit ist, darum ging es, als der Seniorenverband BRH seine Gesprächsreihe mit den Landtagsfraktionen im Düsseldorfer Landtag fortsetzte. Zunächst ging es zu Britta Oellers, MdL CDU, sie ist Seniorenbeauftragte ihrer Fraktion. Oellers wies vor allem auf den Landesförderplan Alter und Pflege hin, der in der Schlussberatung ist. Aus Sicht ihrer Fraktion ist die Gründung der neuen Medizinfakultät an der Uni Bielefeld mit dem Schwerpunkt Allgemeinmedizin ein wichtiger Schritt gegen den drohenden Ärztemangel. Wenig bekannt ist, dass kleine Kommunen Fördermittel des Landes erhalten können, um Anreize zur Ansiedlung von Arztpraxen zu schaffen.

Großen Wert legt die CDU in NRW auf die Wahlfreiheit zwischen ambulanter und stationärer Pflege. Oellers will diese nicht verpflichtend einführen, hieß es auf die Frage des BRH-Landesvorsitzenden Martin Enderle, wie die CDU-Fraktion zu Pflegebedarfsplänen stehe.

Im Anschluss daran fand auch ein ausführliches Gespräch mit MdL Heike Gebhard, Fachausschussvorsitzende SPD, und MdL Josef Neumann SPD, statt. Sie wiesen beide insbesondere auf die stark steigenden Kosten der Heimunterbringung hin, was zum Teil mit der Privatisierung zu tun habe, zum Teil aber auch mit den steigenden Bedarfszahlen. Es sei einfach Fakt, dass die Pflegebedürftigkeit durch Demenz und Herz-Kreislauferkrankungen zahlenmäßig deutlich ansteige. Deshalb seien deutlich mehr Initiativen zur Prävention notwendig. Die Vertreter vom Seniorenverband BRH hörten gerne, dass die SPD-Landtagsfraktion großen Wert darauf legt, die 80%-Einzelzimmerquote in Seniorenheimen schnellstmöglich zu erreichen.

BRH-Kreisvorsitzender Hans Burggraf lobte die angenehme Gesprächsatmosphäre, bemängelte aber mit Nachdruck, dass es sich – ähnlich wie zuvor bei dem Besuch von fast hundert Senioren bei MdL Eva Maria Voigt-Küppers (SPD) – wieder einmal ausschließlich um Krankheit und Pflege drehte.