Seniorenverband BRH: Aufgaben in Hülle und Fülle
(Düsseldorf/Euskirchen) Im Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz trafen sich die Mitglieder der Landesarbeitsgemeinschaft Politischer Seniorenorganisationen (LAGSO), um sich einmal mehr zu aktuellen Themen um das Alter und das Älterwerden auszutauschen.
Dabei stand unter Vorsitz des Landeschefs der Landesseniorenvertretung NRW (LSV), Karl-Josef Büscher, im Mittelpunkt des Treffens eine Information zum Thema Energie und deren Kosten. Dafür hatte die LSV von der Verbraucherzentrale NRW als Referentin Amelie Vogler gewinnen können. Sie gab den Seniorenvertretern in eindrucksvoller Form eine hochinteressante Information und Einschätzung der aktuellen Situation, gerade in Bezug auf ältere Menschen. Einmütiges Beratungsergebnis: Die Preisentwicklungen bei Gas und Strom sind gerade für ältere Menschen eine echte Achterbahnfahrt! Es wurde angesprochen, dass die Referentin einmal für eine Beratungsstunde nach Euskirchen kommt.
In diesen Informationsrunden ist als Gründungsmitglied seit jeher der Seniorenverband BRH eingebunden, vertreten durch den Ehrenvorsitzenden des BRH NRW, Hans Burggraf (Euskirchen). Dieser machte deutlich, dass sich der BRH als Schutzwall gegen alle Versuche versteht, ältere Menschen zu benachteiligen. Dazu forderte er unter anderem von der Landesseniorenvertretung eine stärkere Unterstützung und nahm angesichts der Tatsache, dass heute jeder Fünfte in Deutschland schon von Armut betroffen ist und die älteren Menschen in der Überzahl sind, die neuerliche Ankündigung eines höheren Briefportos ins Visier. Der LSV müsse sich hier frühzeitig einmischen, ebenso übrigens auch, wenn den Versorgungsberechtigten angesichts der Tarifgespräche schon wieder eine Nullrunde drohe. Das dürfe nicht mehr hingenommen werden.
Auch zum leidigen Thema Grundsteuer äußerte sich der BRH, sprach vom „Dauerbrenner und kein Ende ist in Sicht“. Er regte einen Einsatz des LSV an, der darauf abzielt, dass sämtliche Bescheide nur vorläufig erlassen werden. Eine besondere Wirkung in Richtung Öffentlichkeitsarbeit erzielte der BRH mit seiner Aktion „Der alte Mensch ist nicht behindert, er wird behindert gemacht!“ und nannte dazu beispielhaft die Beschaffung des Deutschlandtickets und die Vorgehensweise der Post bei der Paketzustellung.
Ein weiterer Kritikpunkt war die Behandlung von Witwen, deren Ehemann verstorben ist und die dann bei der Beantragung der Witwenrente vor unüberwindbaren Hürden gestellt werden. 30 Seiten und mehr eines Antragvordrucks für eine Witwenrente stelle gerade für die älteren Menschen eine totale Überforderung dar.
Wohl zu kurz kamen Themen wie Sorgen um Schuldnerberatung, Bargeldversorgung und Krankenhausreform. Heftig diskutiert wurde schließlich angesichts der Tatsache, dass in der LAGSO auch viele DGB-Vertreter sind, die Situation der Leiharbeiter. Die deutliche BRH-Kritik: Für sie gelten in Deutschland besondere Regeln: Fleißig, billig, völlig schutzlos.