Seniorenverband BRH: Aktuelle Senioren-Themen auf den Tisch
(Euskirchen/Düsseldorf) Die Landesseniorenvertretung NRW (LSV) ist der Dachverband der kommunalen Seniorenvertretungen in NRW. Ihr wird die Landesarbeitsgemeinschaft ehrenamtlicher, politischer Seniorenorganisationen in NRW (LAGSO) zugeordnet. In der LAGSO zählt der Seniorenverband BRH NRW als Gründungsmitglied (2001)
In der LAGSO sind von der Spitzenorganisation DGB die bekannten Gewerkschaften wie GdP, ver.di und weitere vertreten. Als Stimme der größten deutschen Interessenvertretung für den öffentlichen Dienst, dem DBB, mischt sich immer wieder der Seniorenverband BRH ein.
In einer Zeit von großen Krisen, Umbrüchen und Veränderungen traf sich nun unter Vorsitz des neugewählten Vorstands LSV die LAGSO im Düsseldorfer DGB-Haus zu einer ordentlichen Sitzung und endlich wieder einmal in Präsenz, um sich über aktuelle seniorenpolitischen Dinge auszutauschen. Dabei wurden die Interessen des Seniorenverband BRH NRW durch Hans Burggraf (Euskirchen) vertreten.
Hier zeichnete der BRH die aktuellen Themen auf und warb um Unterstützung einer solidarischen Abwehr, wenn es um Versuche geht, die ältere Generation zu benachteiligen
Dies stichwortartig wiedergegeben:
- Mehrbelastung durch Corona, die keine Auszeit bedeutete, weil die Pandemie gerade die Älteren belastete,
- Aktuelles Problem Nummer eins: Aus den Augen, aus dem Sinn: Die Versorgungsberechtigten in NRW wurden in eine Nullrunde ins 2022 geschickt,
- gleiches Denken auch bei der Energiezulage aufgedeckt,
- Zum Thema Sicherheit wurden einmal mehr 3.000 Polizeikräfte in NRW, dabei wurden eine ordentliche Personalbedarfsberechnung, Altersabgänge, krankheitsbedingte Ausfälle abermals verschwiegen,
- Das wichtige Thema „Das digitale Erbe“ muss endlich abgearbeitet werden, hier ist gerade die LSV am Zuge,
- Seniorenarbeit in den Parteien im NRW Landtag muss einen Rang bekommen,
- Die aktuelle Situation in den Krankenhäusern und Pflegeheimen bedürfen der besonderen Aufmerksamkeit,
- Die neue Grundsteuer und ihr Debakel erfordert umgehend eine besondere Aufgabenerfüllung, Elster: Das NRW Angebot Elster ist ein Trauerspiel,
- Soziale Ungerechtigkeit, auch ein BRH Thema Nummer eins, 13 Millionen leben unter der Armutsgrenze.
Aus dem LAGSO-Treffen ist noch festzuhalten, dass das Thema „Wahlalter“ zur Diskussion gestellt wurde, es kam aber nicht mehr zur Aussprache.
Diese LSV-Präsenzsitzung nutzte der neugewählte Landesvorsitzende Karl-Josef Büscher auch dazu, sich vorzustellen und seinen Werdegang zu skizieren. Den kann man nach dessen eigenen Bekunden auf einen Nenner bringen: Vom Stammtisch zur LSV Spitze. Dem neuen Mann an der Spitze des LSV fehlt wohl die Erfahrung in der Seniorenarbeit in einem Verband und man darf gespannt sein, wie er sein Vorhaben umsetzt: Gemeinsam mit den Mitgliedern die Rolle als Stimme der Älteren in der Politik weiterzuentwickeln, um besser gehört zu werden.
Die Neuwahl in der LSV - auffallend dgb-lastig - war nicht geräuschlos über die Bühne gegangen. Der Vorgänger an der Spitze der LSV - Jürgen Jentsch - war kurz zuvor zurückgetreten und hatte zu den Geschehnissen vor der Wahl eine breitgestreute politische Erklärung in NRW an bedeutende LSV-Organisationen, den Landtag und der allgemeinen Öffentlichkeit abgegeben. Dem stellte der neue LSV-Vorstand der LSV eine Gegendarstellung entgegen, die einvernehmlich angenommen wurde.
Der Seniorenverband BRH hätte gerne in seiner Berichterstattung den neuen Mann an der LSV-Spitze vorgestellt, eine Fotoberichterstattung des BRH - wie jahrelang auf Begegnungen der LAGSO üblich - wurde aber abgelehnt. Die Begründung des neuen Vorsitzenden: Er sei vorher nicht gefragt worden.