Generationendialog in Köln

Im Gespräch mit Jung und Alt beim Kölner Generationendialog:
Viele Fragen, wenige nützliche Antworten, keine Lösungsansätze! 

Der Seniorenverband BRH mittendrin

Euskirchen. Die Chefredakteurin des Deutschlandfunks, Birgit Wentzien, moderierte vor rund 400 interessierten Gästen im Historischen Rathaus den Kölner Generationendialog. Mit ihnen waren unter anderem BRH-Vertreter gekommen, um Antworten auf viele Fragen zwischen Jung und Alt vom 75-jährigen Politprofi Franz Müntefering und dem Philosophen Richard David Precht zu hören.

Es wurden bei diesem Generationendialog, der nun in mehreren deutschen Städten Jung und Alt über die Zukunft des Alters ins Gespräch bringen will, viele Fragen gestellt und nach manchen Antworten "gesucht".

So wagen wir uns, das Fazit eines BRH-Mannes vorwegzunehmen: "Ich selbst war am Ende der Veranstaltung etwas enttäuscht." Zwar habe Precht Zukunftsvisionen gemalt, aber ohne genau zu sagen, wie die auch zum Beispiel finanziell verwirklicht werden sollen. Waren das nicht nur Worthülsen?

Precht: Für die Rente in Zukunft sieht er schwarz. Und Müntefering: Wer 40 – 45 Jahren einzahlt, wird einen ruhigen Lebensabend gestalten können. Die Renten sind nach wie vor sicher. Der beifallheischende Politiker kam auch hervor: Von einer Pflichtversicherung für Freiberufler oder Gewerbetreibender halte er nichts. Denn, wenn eingezahlt würde, müsse ja auch ausgezahlt werden!

Gehen wir bei unserem Einblick dennoch etwas ins Einzelne. Einer der Vorschläge Prechts: Ein Soziales Pflichtjahr sowohl für Junge als auch für Alte . Und: Stundenweise sollten sich Menschen mit Eintritt des Rentenalters für mindestens ein Jahr in einem von ihnen ausgewählten Projekt engagieren. Das soll der Schlüssel als Zugang zu ehrenamtlichen Tätigkeiten sein? So etwas stieß im Rathaus nicht auf große Zustimmung, "Ich setze auf die Freiwilligkeit", konterte Müntefering prompt, Verpflichtung bringe nichts.

Im Laufe des Schlagabtauschs, der im Publikum mit leichtem Kopfschütteln verbunden war, kristallisierte sich jedoch heraus, dass beide offensichtlich ein gleiches Ziel im Auge haben: Mehr Menschen, insbesondere in der nachberuflichen Phase, dauerhaft in gesellschaftliches Engagement zu bringen.

Chance vertan? Man hätte sich gerne als Hilfe für den Alttag treffsichere Antworten auf Fragen wie "Ist Altsein heute ein Problem? Wird die Kluft zwischen Arm und Reich größer? Kann man den demografischen Wandel als Chance sehen? Wie ist es um das Miteinander von Alt und Jung bestellt? Was können junge Menschen von Älteren lernen? Kommt es zu einer kulturellen Entfremdung zwischen Jung und Alt?"

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