Bürgermeister soll Arbeit der Seniorenvertretung wieder wertschätzen

Euskirchen. „Bürgermeister Friedl hat den Euskirchener Senioren die Stimme genommen!“ Recht deutlich macht der Landesvorsitzende des Seniorenverbandes und Euskirchener Kreisvorsitzende BRH Hans Burggraf seinen Unmut deutlich. Der Anlass war für ihn, als er sich jetzt bei seinem seit Jahren andauernden Einsatz für den Erhalt des Euskirchener Reise- und Servicezentrums im Bahnhof der Unterstützung bei Seniorenvertretungen aus anderen Kommunen bedienen musste.

Die Landesseniorenvertretung hatte sich mit gleichlautenden Anträgen aus den Reihen von kommunalen Seniorenvertretungen mit dem Thema befasst. Die Landessenioren sprachen sich dabei dafür aus, die DB-Servicezentren als einen bedeutenden Ausdruck für Kundenfreundlichkeit und –nähe vor Ort zu erhalten.

Nach Auffassung des BRH hat Friedl den Senioren die Chance genommen, in der Seniorenvertretung auf Landesebene Gesicht zu zeigen. Burggrafs Verärgerung entzündete sich, als bei der Mitgliederversammlung der Landesseniorenvertretung NRW Euskirchen unter den über 250 Seniorenvertretern aus allen Teilen des Landes nicht mehr vertreten war. Eine gewisse Wut loderte dann hoch, als auch auf dem Regionalseminar Köln in Lohmar, als es um wichtige Themen für die hiesige  Region ging, Euskirchens Stuhl leer blieb.
 
Fast 30 Jahre hatte Euskirchen in der Landesseniorenvertretung eine gewichtige Stimme, heute ist die Kreisstadt aus der Landkarte der Seniorenarbeitsgemeinschaften verschwunden. Die Landesseniorenvertretung NRW ist die Dachorganisation der kommunalen Seniorenvertretungen und in ihr sind fast 170 Seniorenvertretungen aus NRW organisiert.

Euskirchen hat durch die Auflösung des Arbeitskreises Senioren, dem bis vor einem halben Jahr Hubert Dobers als Vorsitzender vorstand, seinen Sitz verloren. Dabei war Euskirchen in der Landesvertretung bislang mit Ohr und Stimme der älteren Generation ein wichtiger und kompetenter Partner.

Für den BRH Euskirchen ist es eine wichtige Aufgabe, dass ältere Menschen aus Euskirchen vor Ort, aber auch auf Landesebene selbständig, für die Belange und Bedürfnisse der Senioren eintreten können, Burggraf: „Andere Kommunen haben längst die positive Erfahrung gemacht, Euskirchen hat sich dagegen selbst ins Abseits gestellt. Dabei brauchen unsere Senioren an der Erft nicht am Gängelband der Verwaltung zu kleben.“
 
Deshalb ist die Forderung des BRH Euskirchen auch eindeutig: Wir brauchen einen selbstgewählten Seniorenbeirat, damit der Blick der älteren Generation auf die Gesellschaft wieder eine Stimme bekommt. Es kann überhaupt keine Zweifel geben, dass auch solch ein Beirat Hand in Hand mit Rat und Verwaltung arbeiten kann. Die Mitglieder dieses Seniorenbeirates können dann sehr wertvolle Arbeit für die Gesellschaft leisten. Der BRH: „Es wird Zeit, dass auch der Bürgermeister die Arbeit der Seniorenvertretung wieder wertschätzt!“

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