BRH empfiehlt den Mitgliedern: Negativzinsen verhindern, Gespräch suchen

(Euskirchen) Jetzt wird es ernst: Unsere Geldinstitute werden über kurz oder lang nach der jahrelangen Niedrigzinsphase nun auch Minuszinsen auf die Sparguthaben ihrer Kunden als sogenanntes Verwahrentgelt verlangen. Betroffen sind davon auch Privatkunden. Auch ’kleine’ Spareinlagen können mit Negativzinsen belegt werden.

Die Ursache ist darin zu suchen, dass in den vergangenen Jahren die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen immer weiter herabgesetzt hat, um damit die europäische Wirtschaft anzukurbeln. Durch diese Nullzinspolitik sollte erreicht werden, dass mehr Kredite aufgenommen und dadurch Investitionen gefördert werden. Es wurde ein Negativszins – auch Verwahrentgelt genannt – begründet, den die Geldinstitute jetzt als Negativzins an Ihre Kunden weitergeben.

Angst vor diesen Minuszinsen muss aber kaum einer haben. Der Seniorenverband BRH führte deshalb zum Thema „Negativzinsen vermeiden“ ein Gespräch mit dem Euskirchener Filialleiter der Sparda Bank West, Ralf Klinkhammer.

Hintergrund: Auch für die älteren Menschen ist allein schon die Niedrigzinsphase ein Fiasko. "Früher konnte ich von den gutgeschriebenen Zinsen auf meinem Sparguthaben jährlich meiner Frau ein neues Kleid kaufen", wettert Senior Klaus Rustige.

Tatsächlich ist es aber noch viel schlimmer, wie der Fachmann Klinkhammer vorrechnet: „Bei 100.000 Euro Guthaben hat man in fünf Jahren rund 10.000 Euro verloren!“ Das hat sich dadurch ergeben, dass das Ersparte in dieser Zeit einer spürbaren Inflation unterworfen war.

Und nun kommt es noch ärger: Nach den Vorgaben der Zentralbank drohen 0,5 Negativzinsen für das sogenannte Verwahrgeld. Das aber lässt sich verhindern, meint der Seniorenverband BRH. Dann nämlich, wenn man baldmöglich mit dem Geldinstitut eine neue Vereinbarung trifft. Es gibt nämlich alternative Möglichkeiten, die eine Belastung des Sparvermögens verhindern. So sind beispielsweise bei der Sparda Bank auf einem Girokonto bis zu 25.000 Euro frei, auf einem Tagesgeldkonto werden bis zu 50.000 Euro Erspartes nicht belastet.

Deshalb empfiehlt der Seniorenverband BRH seinen Mitgliedern, baldmöglich ein Beratungsgespräch mit einem Vertreter seines Geldinstituts. Filialleiter Klinkhammer beispielsweise zeigt dem Sparer in einem vertrauensvollen Austausch gerne, wie man mit der richtigen Vermögensstruktur Negativzinsen aus dem Weg gehen kann.

Er empfiehlt: "Sparer müssen jetzt handeln, denn sie müssen Minuszinsen nicht akzeptieren." In dieser Runde gibt es auch Hinweise dazu, wie man sein gespartes Geld auch heutzutage noch vermehren kann. Dazu auch noch ein Tipp unseres BRH-Steuerberaters Roland Wodarzik: Diese Negativzinsen kann man steuerlich nicht absetzen, weil das Finanzamt sie als Gebühren einstuft!

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