BRH auf der Suche nach Wohnraum-Förderungsprogrammen
Senioren im Alter das Verbleiben in ihrer Wohnung ermöglichen
(Euskirchen) Mit dem Schritt in den Ruhestand ändert sich für ältere Menschen einiges, oft - so sind unsere Erfahrungen im BRH - fängt es mit 65+ erst richtig an. Der Ruhestand ist für viele Menschen dann der Start in ein aktives Leben. Sie machen aus ihrer Freizeit mehr als je zuvor. Auch wächst jedes Jahr der Teil derjenigen, die als Ältere die Arbeit nicht ruhen lassen können. Inzwischen ist für viele längst normal: In den letzten Lebensjahrzehnten zu arbeiten, das gehört fast zur ständigen Übung.
Ein Drittel der Älteren lebt oft gezwungener Maßen alleine, weil der Partner gestorben ist. Die große Mehrheit aber lebt mit einem Partner in einem Haushalt zusammen. Und sie lebt von Rente oder Pension und genau da zeichnet sich eine Misere ab. Immer mehr Menschen, die 65+ oder deutlich älter sind, brauchen zum Überleben Hilfe vom Staat. Die Anzahl dürfte in Zukunft weiter steigen. Schon heute stöhnen unsere Kommunen. Städte, Kreise und Landschaftsverbände in NRW geben heute schon pro Einwohner umgerechnet um die 400 EUR an Sozialhilfe aus. Der BRH NRW hat sich deshalb auch mit der Landesseniorenvertretung NRW (LSV) an die Fahne geschrieben: In den Kommunen müssten jetzt Armutsberichte her.
Ein weiteres Thema ist das altersgerechte Wohnen im eigengenutzten Wohnraum. Nach einer Umfrage des Seniorenverbandes wollen rund 80 Prozent der Senioren im Alter in ihrer Wohnung bleiben. Diese hohe Zahl wird auch von Statistiken in NRW bestätigt. Der BRH NRW unterstützt die Bemühungen der älteren Menschen, die möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben möchten. Auch, wenn sie sich aktuell umschauen, wie ihre Wohnung oder gar ihr Haus „clever“ umgebaut werden kann, insbesondere barrierefrei, möglichst mit Fördermitteln. Und zwar in der Höhe, wie sie auch Investoren in Seniorenheimen bekommen.
Einen Partner hat der BRH Seniorenverband dabei nach etlichen Gesprächen in den Verbraucherzentralen gefunden. Unterstützung auch nach mehreren Anfragen im Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr NRW. Gab es da im letzten Jahr noch kaum Anhaltspunkte, so konnte die zuständige Referatsleitung für Wohnraum-Förderungsprogramme dem BRH jetzt vermelden: „Es gibt inzwischen eine Reihe von Förderangeboten des Ministeriums zu diesem Themenbereich. Sie werden sehen, dass ihre Anregungen voll umfänglich in die Förderprogramme eingeflossen sind!“ Es gibt sie also, diese umfänglichen neuen Fördermöglichkeiten bei älteren Menschen z.B. bei barrierenreduzierenden Sanierungen in Eigenheimen. Diese Förderung kann vielen Menschen zugänglich sein, Einkommensgrenzen sind nicht einzuhalten. Zudem: Eine Mobilitätseinschränkung oder Behinderung muss nicht nachgewiesen werden.
Wer sich dann einmal für Reduzierung der Barrieren entschieden hat, greift auch gerne zu kombinierten Maßnahmen: Energetische Sanierung und altersgerechten Umbau. Beides kann miteinander kombiniert werden. Im Ministerium BWSV gibt es umfangreiche Infos zu den Förderbestimmungen. Hervorzuheben ist die Broschüre „Wohnen im Alter“. Ebenso sind die Informationen der NRW Bank zu Fördermöglichkeiten lesenswert. Interessant ist auch die Information der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW). Es gibt dort in der Tat Zuschüsse - 4.000 € pro Vorhaben - aber die Inanspruchnahme ist nur möglich in Kombination mit den weiteren Förderprodukten KFW, sprich Kreditaufnahmen. Wer von unseren älteren Mitgliedern und Lesern dieser AiR mehr erfahren möchte, denen empfiehlt der BRH die Ansprechpartner für die Wohnraumförderung in der Kommune, in den Städten und Kreisen, in den Ämtern für Wohnungswesen in Anspruch zu nehmen.