BRH Aktion: Ältere Menschen werden behindert „gemacht“!

(Euskirchen) Ältere Menschen sind nicht behindert, sie werden behindert gemacht. Der Seniorenverband BRH hat dazu eine Aktion aufgemacht und nennt Beispiele:

Etwa Deutsche Post

„Heute aus betrieblichen Gründen geschlossen!“ Bargeld bekommen Sie an den Automaten der cash group banken, Filialen suchen sie auf www.postbank.de oder scannen QR-Code...

PS: nächster Tag, neues Schild: Heute erst ab 14 Uhr offen!

Etwa Geldinstitut

Beim  Service der Bank ist der Automat für Annahme von Überweisungsträgern abgebaut worden und verschwunden, vor neuen Automaten beginnt nun für ältere Menschen das große Rätselraten, das überwiegend mit einer Aufgabe der Bemühungen endet.

Etwa Euskirchener Bahnhof

Toilette am Bahnhof, einst von Seniorenvertretungen heiß erkämpft: Seit Wochen mit einer schweren Eisenkette verbarrikadiert, Neueröffnung: Kein Hinweis

Etwa Deutsche Bahn

Der Zugverkehr Euskirchen – Köln ist behindert, unterwegs wartet Zugersatzverkehr, es wird schlichtweg einfach erwartet, dass die älteren Menschen unkompliziert den bequemeren Umweg über Düren finden.

Etwa Straßenbauamt

In Euskirchen wird der normale Autoverkehr wegen Baumaßnahmen an einer Brücke umgeleitet, der normale Busverkehr im ÖPNV nimmt andere Wege, die älteren Menschen werden an den bekannten und ihnen vertrauten Haltestellen auf der Strecke einfach „im Regen stehen gelassen“

Etwa das Parkhaus an der Veybachstraße

Wegen Wasserschaden geschlossen, benutzt werden darf es aber dennoch bis auf die 2. Etage. Eigentlich gute Idee, aber oben stehen die Menschen überrascht: Zurück zum Einkauf geht es nur per pedes über die nicht ungefährliche steile Rampe und später wieder zurück. Jegliche Hinweise fehlen.

Etwa Deutsche Post

Der Briefmarkenautomat an der Münstereifeler Straße wurde fleißig genutzt, der musste weg zu einem neuen Standort: Einkaufszentrum Rüdesheimer Ring, auch hier war die Nutzung erheblich, dennoch ist er seit Monaten kommentarlos verschwunden.

Um nicht missverstanden zu werden: Es soll hier keineswegs einer Bevorzugung der älteren Menschen das Wort geredet werden. Aber, auch wenn Hürden und Bürden des Alltags gemeinsam geschultert werden müssen: Ältere Menschen sind oft unbedacht von Ausgrenzung bedroht. Dabei sind die Senioren keineswegs unfähig an allgemeinen Lasten und Beschwerden teilzuhaben, sich einzubringen

Aber für Senioren ist es auch wichtig, auf deren Bedürfnisse einzugehen, um nicht an den Rand gedrückt zu werden. Sie brauchen ein hohes Maß an Selbstbestimmung und ein Gefühl von Zugehörigkeit, sie wollen ernst genommen und einbezogen werden.

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