Blackout bei der Bahn, ein Dauerthema?
(Euskirchen) Wer mit der Deutschen Bahn fährt, der kann was erzählen! Zum Beispiel so, wie es einem Senior-Reisenden ging, als er eines der letzten Donnerstage von der Bundeshauptstadt nach Euskirchen reisen wollte. Es wurde für ihn zu einer „Himmelfahrt“, wie die Mundart in diesen Fällen immer festzuhalten weiß.
So landete er nach zunächst guter Anfahrt mit vielen Stopps wegen „unerlaubte Personen auf der Strecke“ und dem Zusatz „es besteht Suizidgefahr“ in einem Vorort von Düsseldorf. Der Fortgang gelang erst mit einer Regionalbahn, aber auch die stand nach wenigen Minuten schon wieder. Und dann endgültig „vor“ dem Kölner Hauptbahnhof. Hier auf Bahnsteig 5 herrschte wahrer „Hochbetrieb“. Gleich fünf Züge wurden zeitgleich erwartet, es blieb keinen Millimeter freien Platz, ……und der Zugführer der schier 500-m-langen grünen „Flix-bahn“ flehte ständig „Türen schließen, Zug will abfahren“, aber seine Zuggäste fanden keinen Millimeter Raumgewinn zu ihrem Zug. Es herrschte der wahre Horror……..
Frage nun keiner, wann unser Senior endlich in Euskirchen war angesichts des ab Köln noch geltenden Zug-Ersatzverkehrs……..
Wer nun glaubte, das sei nicht zu übertreffen, der sollte die Rückfahrt sonntags erlebt haben. Ein DB-Sprinter ab Köln versprach „in 3 Stunden in Berlin“. Der Zug - offensichtlich voller Abgeordneter – hatte bald allen Grund zu protestieren. Der Zug stand mehrmals, fuhr sogar rückwärts… und war wohl mit Übernachtung gemietet. Die Abgeordneten, die wohl alle zu ihrem Arbeitsplatz wollten, schimpften, zürnten, wurden gar aggressiv. Nur eine schwieg, saß genau hinter unserem Senior: Monika Grütters. Eine deutsche Politikerin, Mitglied des Deutschen Bundestages; auch einst selbst Landesvorsitzende der CDU Berlin. Zu gerne wüssten wir, zu welchem Urteil sie sich entschieden hatte.
Zur Fahrt weiter: Ankunft, daheim, geplant war laut Bahn: 20.30 Uhr, tatsächliche Ankunftzeit 0.30 Uhr.
Was haben wir wieder einmal gelernt? Verständnis zeigen, die Deutsche Bahn steckt in einem großen Umbauprozess. Wir müssen jetzt auch verstehen, warum auch die Mitarbeiterzufriedenheit bei der DB so rasant gesunken ist.