Ältere Menschen sind nicht behindert, sie werden behindert gemacht!

(Euskirchen) „Ältere Menschen sind nicht behindert, sie werden behindert gemacht!“ ist eine viel beachtete Aktion des Seniorenverbandes BRH, die sich auch an die Medien richtet, wenn ältere Menschen in einen Nachteil gesetzt werden. Der Zuspruch ist groß, wenn sich die Stimme der Älteren bei Ungerechtigkeiten gegenüber älteren Menschen aufmacht.

Und es gibt alltäglich so einiges, das diskutiert wird und gegebenenfalls verändert werden sollte. Zu oft und auch viel zu viele Missstände bleiben im Schatten zu lange unbeobachtet.

Die aktuelle BRH Aktion „Ältere Menschen sind nicht behindert, sie werden behindert gemacht!“ beschäftigt sich mit einer Aktion der DHL, die ältere Menschen mit einer Postkarteninformation im Briefkasten überrascht. Wir finden: Eine solche bürokratische Vorgehensweise lässt die immer wieder auftauchenden Frage aufkommen: Wie geht man mit älteren Menschen um?

Im Beispielsfall informiert die Deutsche Post so u.a. auch die älteren Menschen über eine persönliche Zustellung eines Pakets und zwar „in der Packstation 103, Abholung heute ab 19 Uhr, Öffnungszeiten 0 bis 24 Uhr.“

Und dann ist man noch so freundlich, dass man den Senior auffordert, „den Benachrichtigungscode auf dem Aufkleber zu scannen.“

Diese Information an einen älteren Menschen zeigt deutlich auf, welche Hindernisse heute einer kompetenten Internetnutzung entgegenstehen und welche Maßnahmen notwendig sind, um die positiven Möglichkeiten des Internets allen zugänglich und sicher nutzbar zu machen. Nicht nur zurzeit, auch in Zukunft wird es Menschen jeden Alters geben, die mit den sich stetig ändernden neuen Technologien nicht umgehen können oder auch wollen. Sie, denen der Zugang zu den neuen Möglichkeiten verschlossen bleiben, können dann die Chancen der Digitalisierung nicht wahrnehmen und verlieren Möglichkeiten der Teilhabe.

Insbesondere für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen und für solche, die aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters immer mehr Kontakte zu Gleichaltrigen einbüßen, werden hier von Amtswegen Türen verschlossen. Es erscheint uns auch nicht die Erwartung realistisch, das Problem werde sich einfach in nächster Zeit „auswachsen“, weil z.B. die nachrückenden jüngeren Jahrgänge im Umgang mit neuen Technologien und Medien geübter seien. Nach unserer Einschätzung wird es immer Menschen geben, die mit den sich stetig ändernden Technologien nicht umgehen können.

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